Silicon Wadi vor Europas Toren - Teil A |
Silicon Wadi vor Europas Toren - Teil A  Teltschik: Mitnichten Nutzt die deutsche Wirtschaft den Innovationsstandort Israel zu genüge? Was haben Audi, Mercedes, BMW, Volkswagen, Ford, Bosch,Siemens, BASF, Airbus und EADS gemeinsam? Sie alle nutzen israelischeSoftware zur Optimierung von industriellen Produktionsabläufen.  VW setzt für die Entwicklung neuer Modelle am virtuellen Reisbrett digitale Simulations-technologie des israelischen Unternehmens ORAD ein. Die Firma ist für die Gestaltung digitaler Studiowelten bei fast allen deutschen Fernsehsendern zuständig und peppt weltweit Sportsendungen auf. Vodafone und T-mobile nutzen israelische CRM- und Abrechnungstechnologien und deutsche Autobauer setzenverstärkt auf israelische Zulieferer von Magnesiumbauteilen. Letztes Beispiel:BMW bezieht Teile des Lenksystems der 1er und neuen 3er-Serie aus Israel. Nicht mehr wegzudenken aus unserem Leben sind Handys und Computer: das erste Handy wurde bei Motorola Israel gebaut, und die Voice-Mail-Technologie stammt ebenfalls aus Israel.Gleiches gilt für die neuesten CoreDuo Prozessoren von Intel,mit denen mittlerweile die meisten unserer Rechner ausgestattet sind, für Internet Security und Datenkomprimierung,für die Entwicklung des USB-Sticks und vieles mehr.Geben wir es ruhig zu: dieser Umstand ist in Deutschland meistens unbekannt.   SAP hat in den vergangenen 5 Jahren sein Entwicklungsteamin Israel von 50 auf 700 aufgestockt. Das Unternehmen integriert israelische Technologien in sämtliche seinerweltweit vermarkteten Produkte. VW ist mit der Errichtung eines Magnesiumwerks am Toten Meer mit 250 Mio. Euro nach Siemens und SAP drittgrößter europäischer Investor in Israel. Kurzum, es ist Musik in den deutsch-israelischen Wirtschaftsbeziehungen.Die größte europäische Volkswirtschaft ist an sich lohnenderZielmarkt, die geografische Lage macht sie aber als Standbeinfür europaweite Aktivitäten noch attraktiver. Über 40 israelische Firmen haben sich bislang in Deutschlandniedergelassen, darunter über 20 Hightechunternehmen wieCheckpoint, Aladdin, Magic Software, Orbotech, Babylon,Iscar, Orad u.a.  Deutsche Investoren konzentrieren sich eher auf strategischeBeteiligungen im High-techbereich, wie die jüngste Akquisition eines Startup-Unternehmens durchSAP zeigt, die vierte in 5 Jahren.Auch Siemens engagiert sich stark in Israel.Über die 1995 gegründete Tochtergesell-schaft "Siemens-Israel" hält der deutsche TechnologiekonzernBeteiligungen an derzeit etwa 55 israelischen Unternehmen.Die Summe der getätigten Investitionen beläuft sich dabei auf über 500 Mio. Euro. Die Deutsche Telekom investierte mehr als 10 Mio. US $ in den israelischen Wagnis-kapitalfonds Magnum Communcations.Des Weiteren hält sie Beteiligungen an den innovativenTelekommunikationsfirmen Barak ITC und Vocaltec Communications.  DaimlerChrysler beteiligt sich über einen Wagniskapitalfondsan Firmenneugründungen in den Bereichen Elektronik, Transporttechnologie, Kommunikations- und Informationstechnologie. RWE hält über seine Tochter Starkstrom 25 % der Anteile an Ardan Industries und Henkel besitzt 50 % des israelischen Chemiekonzerns Sod. Die Bayer AG investierte 1999 ca. 8 Mio. DM in zwei israelische Venture Capital Firmen, die auf Startups aus den BereichenBiotechnologie, Chemie, Software und Verfahrenstechnik spezialisiert sind. Rede von Prof. Dr. h.c. Horst Teltschik Präsident, Deutsch-Israelische Wirtschaftsvereinigung e.V., MünchenFrankfurt, 19. September 2007, IHK Israfocus. |